Sumapaz

Mit dem Projekt werden die produktiven und psychosozialen Fähigkeiten von durch bewaffnete Konflikte betroffenen Kindern, Jugendlichen und deren Familien gestärkt. Dies geschieht zum einen mit der Schulung in verschiedenen Techniken der kleinbäuerlichen Landwirtschaft zur Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von Heilpflanzen, um den Familien ein Einkommen zu sichern. Zum anderen werden die Teilnehmer:innen psychosozial betreut, damit eine Verarbeitung der Gewalterfahrungen ihrer Vergangenheit stattfinden kann.

Projektentwicklung 2020:
Das Projekt arbeitete in der im Jahr 2020 begonnenen zweiten Projektphase mit 140 Kindern und Jugendlichen und ihren Familien an drei Schulstandorten in ländlichen Siedlungen, um die aufgebauten Strukturen zu stabilisieren und auszuweiten. Aufgrund der Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona Pandemie konnten Präsenzveranstaltungen nur sehr eingeschränkt und unter strengen Auflagen stattfinden. Zum größten Teil wurde auf virtuelle Kanäle umgestellt, die allerdings nicht von allen Kindern und Jugendlichen genutzt werden konnten, da nur etwa 80 Prozent einen zum Teil sehr eingeschränkten Zugang zum Internet hatten. Sobald es die Regeln zuließen wurden Treffen von Kleingruppen mit Spiel- und Sportaktionen organisiert.

Projektentwicklung 2019:
Nachdem im Vorjahr bereits ein großer Teil der Infrastruktur zur Produktion von Humus installiert wurde, konnten die  Anzahl der Beete weiter ausgebaut und ein dazu passendes Bewässerungssystem installiert werden, so dass der Anbau von insgesamt 14 unterschiedlichen Medizinalpflanzen ermöglicht wurde. Neben dem festen Humus wurden zudem erstmals auch organische, flüssige Düngemittel, Shampoos, Tinkturen, Hustensirup sowie Mückenspray produziert und in kleinem Umfang verkauft. Zudem konnten die Schulungsteilnehmer:innen aus dem Vorjahr bereits mit der Etablierung des eigenen Kleinbetriebes und den dafür notwendigen Schulungen in Organisationsentwicklung beginnen. Daneben absolvierten weitere 30 Kinder den ersten Fortbildungszyklus, von denen 24 am Ende ihr Zertifikat erhielten. Daneben wurden ebenfalls 24 Kinder individuell psychosozial begleitet sowie weitere 24 Jugendliche zu eigenständigen, psychosozialen Maßnahmen in Akkupunktur und Heilpflanzenanwendung geschult.

Projektentwicklung 2018:
Seit dem Start des Projektes zu Jahresbeginn konnten zunächst ein großer Saal, in dem Fortbildungen durchgeführt werden können, sowie ein Verarbeitungsraum für die landwirtschaftlichen Produkte erbaut und eingerichtet werden. Zudem wurde von 58 Kindern und Jugendlichen der zur Produktion notwendige Kräutergarten inkl. Regenwurmfarm angelegt. Dadurch konnten z.B. durch die Schulung von 29 Kindern zur Herstellung von Humus bis Ende des Jahres 60 kg davon produziert werden, was bereits einer Nutzgröße für lokale Landwirtschaft in Kolumbien entspricht. Daneben wurden zwölf Kinder individuell psychosozial begleitet sowie weitere 34 Jugendliche zu eigenständigen, psychosozialen Maßnahmen in Akkupunktur und Heilpflanzenanwendung geschult.